Auf der Hochschulrektorenkonferenz 2008 wurden zahlreiche Zugangserleichterungen zum Studium ohne Abitur beschlossen. Im Rahmen der „Neuordnung des Hochschulzugangs für beruflich Qualifizierte“ wurden diese Erleichterungen eingeführt um dem drohenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Ein Studium ohne Abitur ist heutzutage nicht mehr so selten wie man es annimmt. Auch Bewerber mit Berufserfahrung können auch ohne Abitur oder Fachhochschulreife ein fachlich verwandtes Studium aufnehmen. Wichtig ist dabei, dass die abgeschlossene Berufsausbildung und die bisherige praktische Tätigkeit etwas mit dem gewünschten Studium zu tun haben. Die praktische Tätigkeit sollte dabei mindestens 36 Monate betragen. Es ist ratsam bei der Bewerbung auch absolvierte Fortbildungen und Lehrgänge anzugeben. Ein ausgebildeter Elektriker hätte also die Möglichkeit auch ohne Hochschulzugangsberechtigung „Elektrotechnik“ zu studieren. Ein Medizin-Studium wäre thematisch logischerweise nicht passend.
Aufnahmeprüfungen zum Studieren ohne Abitur
Oft müssen Bewerber zusätzliche Leistungen erbringen um einen Studienplatz zu erhalten. Neben Leistungsnachweisen kann auch der Besuch von vorbereitenden Semestern zur Zulassung ohne Abitur gehören. Die zusätzlichen Leistungen zur Qualifikation unterscheiden sich von Studiengang zu Studiengang und auch von Bundesland zu Bundesland.
Fernhochschulen nutzen meist Eingangsprüfungen an durch die sich Bewerber für einen Fernstudiengang ohne Abitur qualifizieren können. Generell gilt auch hier sich bei der jeweiligen Universität über die Zulassungsprüfungen zu informieren, da die Aufnahmeverfahren zum Teil stark voneinander abweichen. Oft konkurrieren dabei mehrere Bewerber um eine begrenzte Anzahl an Studienplätze. Hat man die Aufnahmeprüfungen geschafft, ist es wichtig zu wissen, dass man als Student ohne Abitur kein Recht hat den Studiengang zu wechseln. Daher sollte die Wahl des Studiengangs gut überlegt sein.
Der dritte Bildungsweg
Die verheißungsvollen Berufsperspektiven eines Studienabschlusses reizen die meisten Bewerber. Denn meist sind beruflich Sackgassen erreicht aus der nur noch teure Fortbildungen oder eben ein abgeschlossenes Studium helfen. Viele Menschen setzen auf den sogenannten dritten Bildungsweg und nehmen dafür die Belastung eines Studiums in Kauf. Wer hier Disziplin und Fleiß zeigt, kann sich später über seinen Abschluss und auch über ein höheres Gehalt freuen. Zudem haben Studenten mit praktischem Hintergrund ihren jungen Kommilitonen aus dem Gymnasium einiges an Erfahrung voraus.
Natürlich bestehen auch andere Wege ohne Abitur ein Studium aufzunehmen. Eine weit verbreitete Methode ist der Besuch einer Abendschule nach dem Beruf. Zusätzlich qualifiziert ein Meistertitel zum Studieren verwandter Studiengänge. Das gleiche gilt für Techniker und Fachwirte, die an entsprechenden Aufstiegsfortbildungen teilgenommen haben. In manchen Fällen müssen die Bewerber sogar ein Probestudium mit anschließendem Leistungstest absolvieren um auch ohne Abitur ihren Wunsch-Studiengang belegen zu können. An manchen Studien besteht auch die Möglichkeit eine Eignungsprüfung abzulegen, die bei bestehen zum Studieren an der jeweiligen Hochschule oder Universität berechtigt. Jedoch nur an der Institution an der er seine Prüfung abgelegt hat.
Unterschiedliche Regelungen von Bundesland zu Bundesland
Wie bereits erwähnt unterscheiden sich die Zulassungsverfahren zum Studieren ohne Abitur je nach Hochschule/Uni und Bundesland. Informationen zu den unterschiedlichen Bundesländern finden Sie auf http://www.studieren-ohne-abitur.de/web/laender/