Studium

Mit dem Studium beginnt für junge Erwachsene ein neuer Lebensabschnitt. Viele verlassen das Elternhaus und ziehen in ihre erste eigene Wohnung oder gründen eine WG mit Freunden oder anderen Studierenden. Lernen müssen sie auch jetzt noch, doch der Stoff ist viel anspruchsvoller geworden und sie haben sich das Studienfach selbst ausgesucht. Andere Studierende hingegen entscheiden sich nicht für eine Präsenzhochschule, sondern absolvieren stattdessen ein Fernstudium und sammeln nebenher bereits erste berufliche Erfahrungen. Die Arbeit wird schon während des Studiums zum Thema, denn auch, wenn der Berufseinstieg noch auf sich warten lässt, brauchen viele Studierende etwas zusätzliches Geld und müssen nebenher jobben. Einige geben sich mit dem typischem Aushilfsjob zufrieden, während andere bereits Erfahrungen in ihrem späteren beruflichen Feld sammeln wollen und sich daher gezielt um Plätze in Unternehmen ihrer Branche bemühen. Hat man erst einmal den Hochschulabschluss in der Tasche, beginnt mit dem Einstieg in den Befuf schließlich ein völlig neuer Lebensabschnitt – zu diesem Zeitpunkt haben Studierende zu ihrer Hochschule bereits ein ähnliches Verhältnis wie zur ehemaligen Schule entwickelt, sie haben neue Freunde gewonnen und sind zu eigenständigen Menschen geworden, die bereit sind für den Schritt ins Leben als Berufstätiger. Trotzdem ist der Beginn eines Studiums eine Herausforderung, denn man muss sich an die neue Umgebung gewöhnen und außerdem mit der neu gewonnen Eigenständigkeit und Unabhängigkeit zurecht kommen.

Welche Studienformen gibt es?

Traditionell findet das Studium an der Universität statt: Nach dem Abitur schreibt man sich ein, zieht in ein Studentenwohnheim oder eine WG (Wohngemeinschaft), sitzt jeden Tag in Hörsälen und Seminarräumen, isst in der Mensa und lernt in der Bibliothek, und abends ist Party angesagt. Zumindest ist das das übliche Klischee, wenn es um das Studium geht. Das ist jedoch nicht ganz richtig, denn die wenigstens Studierenden tun dies tatsächlich in Vollzeit.

Verschiedene Formen des Studiums

Das Studium an der Universität, Hochschule und Fachhochschule gibt es natürlich immer noch, und das läuft auch, sofern in Vollzeit studiert wird, so oder ähnlich ab. Aber die wenigsten Studierenden studieren in Vollzeit – viele arbeiten nebenher, haben eine abgeschlossene Berufsausbildung oder sind gar pensioniert und Gasthörer beziehungsweise Gasthörerinnen. Das Studium ist längst nicht mehr eine Art der Berufsvorbereitung, sondern dient häufig der Weiterbildung, Umschulung, dem Aufbau von Wissen oder schlicht der Befriedigung von Wissensdurst. Neben dem Präsenzstudium kann auch per Fernunterricht studiert werden: über Fernakademien. Aber auch Universitäten und Hochschulen bieten Fernstudiengänge an, die größtenteils von zu Hause aus absolviert werden können. In Abendschulen, den Volkshochschulen und den Industrie- und Handelskammern sowie privaten Bildungsinstituten kann man Abendkurse belegen, die unter Umständen ganze Studiengänge sind und in akademischen Graden enden. So ist das Studium in der Elternzeit, berufsbegleitend, in Teilzeit möglich. Eine weitere Sonderform ist das duale Studium, das die praktische Berufsausbildung mit der Bildung von theoretischem Wissen und Können verbindet.

Präsenzstudium: in Vollzeit, Teilzeit oder berufsbegleitend

An den Universitäten und Hochschulen kann in Vollzeit oder Teilzeit studiert werden. Das heißt, dass Studierende zwischen wenigen Stunden monatlich bis hin zu 40 oder (abhängig vom Studiengang) auch 60 Stunden wöchentlich im Unterricht anwesend sein müssen. Das erfordert, platt ausgedrückt, körperliche Präsenz: Man sitzt im Seminarraum oder Hörsaal. Je nach Studiengang werden mehr oder weniger Anwesenheitsstunden verlangt, Klausuren werden geschrieben, mündliche Prüfungen absolviert und praktische Arbeiten angefertigt. Praktika sorgen in der vorlesungsfreien Zeit dafür, dass das erworbene Wissen auch praktisch angewandt werden kann.

Teilzeitstudierende üben in der Regel neben dem Studium einen Beruf aus. Sie belegen Kurse, die sie nach Feierabend, an den Wochenenden oder im Urlaub besuchen können, häufig sogenannte Blockseminare, die Wissen kompakt und intensiv vermitteln. Ein Teilzeitstudium zieht sich über einen längeren Zeitraum hin als ein Vollzeitstudium, bietet aber durch die Berufstätigkeit finanzielle Unabhängigkeit.

Das berufsbegleitende Studium sieht vor, dass die im Studium erworbenen Kenntnisse im beruflichen Alltag direkt angewandt werden können. Solche Studiengänge werden normalerweise von Fachhochschulen in Kooperation mit Ausbildungsstätten und Firmen angeboten und sollen Angestellten die Möglichkeit geben, sich trotz bereits bestehender Berufstätigkeit auf hohem Niveau fortzubilden und die neu erworbenen Fähigkeiten sofort umzusetzen.

Duales Studium: Ausbildung und Studium

Viele Gebiete erfordern heute eine enorme Basis an Wissen und theoretischen Grundlagen, die im Rahmen einer klassischen Ausbildung nicht vermittelt werden können. Dennoch brauchen diese Berufe auch die praktische Ausbildung. Zu diesem Zweck wurde das duale Studium geschaffen. In abwechselnden Unterrichtsblöcken beschäftigen sich die Auszubildenden und Studierenden mit Hintergrundwissen und praktischen Übungen. Wie während eines Studiums wird in Seminarräumen und Hörsälen gelernt, und wie bei einer klassischen Ausbildung finden in Ausbildungsbetrieben praktische Einweisungen statt. Der praktische Teil des dualen Studiums wird, wie bei einer herkömmlichen Ausbildung, vergütet, während der theoretischen Einheiten erinnert das Prozedere eher an ein Studium. Das duale Studium endet mit der abgeschlossenen Ausbildung, nicht mit einem akademischen Grad, denn es handelt sich immer noch um Ausbildungsberufe, die so unterrichtet werden.

Rat und Hilfe rund ums Studium

Wichtigste Partner für alle Belange rund um den studentischen Alltag sind die Studentenwerke, in manchen Städten auch Studierendenwerke genannt. Mit ihren Mensen, Wohnheimen und Beratungsstellen bieten die Studentenwerke eine große Palette an Dienstleistungen und unterschiedlichen Hilfen.

Die Mensa für günstige Verpflegung und Geselligkeit

Neben schmackhaften Gerichten, darunter viele vegetarische, bietet die Mensa einen sozialen Treffpunkt, an dem Studenten nach oder zwischen ihren Seminaren zusammenkommen können.

Studentische Wohnheime für preiswerten Wohnraum

In den Universitätsstädten und Ballungsräumen herrscht insbesondere zu Semesterbeginn Wohnungsnot. Die Studentenwerke bieten günstigen Wohnraum, der Innenstadt nah oder zumindest verkehrsgünstig liegt. Auch wenn häufig zu Semesterbeginn die Plätze restlos vergeben sind, so lohnt es doch, sich auf einen Platz zu bewerben, notfalls auf der Warteliste. Nicht selten werden im laufenden Semster Nachrückerplätze frei. Von Vorteil ist, dass, im Gegensatz zum offenen Wohnungsmarkt, die studentischen Wohnungen in aller Regel voll möbliert sind. An manchen Standorten ist es sogar möglich, Wohngemeinschaften zu bilden und bei der Nachbesetzung frei gewordener Plätze mit zu entscheiden.

Wohnungen des offenen Wohnungsmarktes sind über die einschlägigen Immobilienportale zu finden. In vielen Städten lohnt sich auch ein Blick auf die Angebote der städtischen und privaten Wohnungsbaugenossenschaften

Studienfinanzierung

Die Studentenwerke bieten umfangreiche Beratung zur Studienfinanzierung, inbesondere zu BaföG, Stipendien und Studienkrediten. Des Weiteren bieten sie Hilfe bei finanziellen oder psychischen Problemen.

Hilfe in schwierigen Situationen

Neben der Untertstützung rund um den studentischen Lebensalltag sind die Studentenwerke für die soziale und gesundheitliche Förderung der Studierenden zuständig. Sie bieten Orientierung zu Studienbeginn und Hilfe bei der Entscheidungsfindung in unklaren Studienphasen. Mithilfe der Berater und Beraterinnenen entstehen Lösungen zur Überwindung von finanziellen Engpässen. In Krisensituationen helfen sie bei der Aufdeckung von Perspektiven zur Fortsetzung des Studiums.

Leistungsdruck oder andere Probleme führen manchmal zu so starken Belastungen, dass eine psychologische Beratung ratsam ist. In dieser Situation helfen die Psychologischen Beratungsstellen für Studierende, die von den Hochschulen, Studentenwerken oder kirchlichen Trägern angeboten werden.

Studieren mit Behinderung oder chronischer Erkrankung

Die Studienbedingungen für Studenten mit Behinderung sind an den Hochschulstandorten sehr unterschiedlich. Die Beratungsstellen der Studentenwerke informieren zu den individuellen Möglichkeiten und helfen bei der Überwindung bestehender Barrieren. Auch die Hochschulen bieten Ansprechpartner für Studierende mit Behinderung

Vereinbarkeit Studium und Familie

Manche Studenten und Studentinnen haben bereits zu Beginn ihres Studiums Kinder oder gründen in der Studienphase eine eigene Familie. Wichtigste Unterstützung in dieser Lebenssituation sind gute Kinderbetreuungsangebote. Viele Studentenwerke betreiben eigene Kindertagesstätten, die auf die besonderen Bedarfe studierender Eltern ausgerichtet sind. Daneben wird in allen Städten eine wachsende Anzahl an kommunalen, privaten und kirchlichen Kinderbetreuungsplätzen angeboten.

Umfangreiche Information zu finanziellen, studienorganisatorischen und alltagspraktischen Fragen für studierende Eltern bieten die Beratungsstellen der Studentenwerke. In manchen Mensen dürfen Kinder von Studenten kostenlos essen.

Alle Beratungsangebote richten sich in besonderer Weise auch an Studierende aus dem Ausland, die Beratungen werden zumeist auch in Englisch angeboten, abhängig vom Standort auch in weiteren Fremdsprachen.

Von der Schule ins Studium

Die Schuljahre werden meist als eine sehr beschauliche Zeit angesehen. Gerne sehnt man sich in späteren Jahren nach ihr zurück. Denn mit ihrem Ende läutet das Leben häufig die Phase der Berufswahl und der täglichen Arbeit ein. Stress und Nöte bestimmen dabei mitunter den Tagesablauf, die freie Zeit nimmt rapide ab. Doch nicht immer geht das Ende der Schulphase direkt in den arbeitsreichen Alltag über. Quasi als eine Zwischenstation lässt sich wohl das Studium betrachten. Es verbindet die Vermittlung theoretischen Wissens mit der Vorbereitung auf die praktischen Tätigkeiten des Berufslebens.

Lust und Last des Studentenalltages

Dabei wartet auf den Studenten an der Universität ein neuer Lebensabschnitt. Es wird sehr viel mehr von ihm verlangt, als es auf der Schule zuvor der Fall war. Ebenso hat er in den meisten Studiengängen jedoch auch mehr eigene Möglichkeiten. Nur selten wird ihm vorgeschrieben, was er wann zu tun hat. Er selbst bestimmt seinen Weg und ist damit Herr über Erfolge und Niederlagen. Ein Umstand, der vielen Studienanfängern zu schaffen macht. Denn neben der für sie völlig neuen Welt des universitären Ablaufes gilt es nun, mit Disziplin und eigenem Engagement die Voraussetzungen für die Prüfungen und somit den anvisierten Abschluss zu meistern. Der Student entscheidet selber, ob er sich den Herausforderungen stellt oder sich von anderen Dingen ablenken lässt.

Es ist wichtig, einen Anfang zu finden

Wer bereits vorab die groben Steine aus dem Weg des Studium rollen will, muss zunächst einen Anfang finden. Denn nicht allein mit der Immatrikulation an einer Universität sind die Probleme beseitigt. Zunächst gilt es, die richtige Lehranstalt zu finden. Oft ist diese in einer fremden Stadt gelegen. Dort will nun erstmal eine Unterkunft aufgetrieben werden. Bezahlbar natürlich und gerne auch mit dem einen oder anderen Luxus ausgestattet. Lehrjahre sind zwar keine Herrenjahre, aber angenehm wohnen will man ja doch. Ist die Wohnung gefunden, muss der Umzug bewerkstelligt werden. Die finanziellen Nöte sollen das Studium ebenfalls nicht belasten. Und zwischendrin muss der Student auch noch irgendwann lernen. Viele Aufgaben also, die der Studienbeginn parat hält.

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