Wenn ein Schüler die Schule erfolgreich abschließt, stellt sich in vielen Fällen die Frage, ob er daraufhin ein Studium beginnen soll, oder ob er lieber direkt ins Berufsleben einsteigt. Beide Alternativen bieten Vor- und Nachteile. Wer ein Studium beginnt, kann sich gut ausbilden und erhält in vielen Fällen nach dem Abschluss eine gut bezahlte Arbeitsstelle. Außerdem bietet die Zeit des Studiums vielen jungen Menschen noch für einige Jahre die Möglichkeit, ohne die Zwänge des Arbeitslebens die Jugend zu genießen.
Auf der anderen Seite verspüren viele Jugendliche nach der Schule nur noch wenig Lust, weiterhin zu lernen. Sie ziehen es vor, eine praktische Tätigkeit auszuüben. Außerdem verdienen sie so auch sofort Geld. Dies ist ein wichtiger Punkt, da viele Studenten während des Studiums nur über ein sehr geringes Budget verfügen.
Eine Alternative zu diesen beiden Möglichkeiten kann die Aufnahme eines dualen Studiums sein. Dabei führt der Absolvent ein Hochschulstudium durch, das in der Regel mit einem Bachelor, in manchen Fällen jedoch auch mit einem Master beendet wird. Neben der Studientätigkeit arbeitet der Student auch in einem Betrieb. So lernt er die Praxis kennen und außerdem erhält er auch eine Vergütung für die Arbeit.
Die verschiedenen Möglichkeiten des dualen Studiengangs
Es gibt verschiedene Formen, ein duales Studium zu absolvieren. Eine Möglichkeit ist es, einen ausbildungsintegrierten dualen Studiengang zu wählen. Dabei erwirbt der Student einen Hochschulabschluss und außerdem eine Berufsausbildung.
Wie bei einer normalen Ausbildung auch arbeitet der Auszubildende im Betrieb und erhält dafür eine Ausbildungsvergütung. Doch ist diese in der Regel recht gering. Der große Vorteil besteht darin, dass mit der Berufsausbildung ein weiterer Abschluss erlangt wird.
Eine weitere Möglichkeit ist es, einen praxisintegrierten dualen Studiengang zu belegen. Dabei besteht die Ausbildung aus verschiedenen Blöcken. Bei manchen Blöcken arbeitet der Absolvent in einem Betrieb, bei anderen Teilen studiert er an der Hochschule. Diese Alternative ist mit herkömmlichen Studiengängen vergleichbar, die ein Berufspraktikum erfordern. Allerdings ist hier der Praktikumsteil erheblich umfangreicher und der Student erhält eine Vergütung für die Tätigkeit im Betrieb.
Die dritte Möglichkeit besteht in einem berufsintegrierten dualen Studiengang. Dabei arbeitet der Student als Teilzeitkraft in einem Betrieb. Das Gehalt ist in diesem Fall deutlich höher als bei den anderen Alternativen, jedoch ist oftmals eine abgeschlossene Berufsausbildung notwendig.
Darüber hinaus gibt es auch die Möglichkeit eines berufsbegleitenden Studiums. Dabei arbeitet der Student ganztags im Betrieb und studiert abends oder am Wochenende. In vielen Fällen absolviert er dabei ein Fernstudium.
Beispiele für duale Studiengänge
Es gibt sehr viele verschiedene Möglichkeiten für ein duales Studium. Viele Studiengänge werden im Bereich der Wirtschaft angeboten. Die Absolventen können in diesem Fall einen allgemeineren Studiengang wie Betriebswirtschaftslehre wählen, oder einen spezialisierteren Studiengang wie Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt auf Medien, Werbung und Marktkommunikation.
Der Student arbeitet dabei in einem Unternehmen in einem Tätigkeitsbereich, der genau diesem Themengebiet entspricht. In der Universität erhält er die notwendige theoretische Ausbildung, um später auch selbstständig wichtige Aufgaben übernehmen zu können.
Auch im Bereich der Ingenieurswissenschaften werden viele duale Studiengänge angeboten. Sehr beliebt sind dabei beispielsweise Bauingenieurswesen und Wirtschaftsingenieurwesen.
In allen Fällen besteht der große Vorteil des dualen Studiums in der Verbindung zwischen Theorie und Praxis sowie in der Ausbildungsvergütung, sodass der Student sein Studium gut selbst finanzieren kann. Jedoch ist ein duales Studium nicht einfach. Durch die doppelte Tätigkeit entsteht auch eine doppelte Belastung.
Nur wenn sich der Student dieser Herausforderung stellt, kann er das duale Studium erfolgreich absolvieren.