Was ist Esperanto?
Esperanto ist eine so genannte Plansprache. Plansprachen sind im Unterschied zu allen anderen Sprachen nicht von selbst über Jahrhunderte lange Entwicklung entstanden, sondern wurden bewusst von Menschen entwickelt. Plansprachen sollen dabei helfen, die internationale Verständigung zu fördern. Esperanto ist die einzige existierende wirklich vollständig planmäßig entwickelte Plansprache, die es gibt. Ein gewisser Ludwik Lejzer Zamenhof veröffentlichte im Jahr 1887 die Grundlagen dieser Sprache unter dem Pseudonym Doktoro Esperanto. Daher der spätere Name der Sprache. Esperanto sollte besonders leicht zu erlernen sein, war aber nie dazu bestimmt andere Sprachen zu ersetzen. Zamenhof initiierte die Entstehung einer internationalen Sprachgemeinschaft mit Brieffreundschaften und kulturellem Austausch auf internationalen Treffen. Esperanto hört oder liest man in Radiosendungen, Zeitungen und Zeitschriften und auch im Internet.
Sprachaufbau von Esperanto
Esperanto baut sich aus unveränderlichen Wortteilen auf. Diese werden aneinander gefügt. Es gibt einfache Regeln, die beispielsweise die Bildung der Mehrzahl von Substantiven, Adjektiven oder Pronomen einheitlich regeln. Beispiel Domo Haus, Domoj Häuser. Beim Esperanto ändert sich nicht wie in anderen Sprachen der Wortstamm, was zur einfachen Erlernbarkeit dieser Sprache beiträgt. Der Sprachaufbau legt bewussten Wert auf Regelmäßigkeit und legt verbindliche Schemata beispielsweise für die Deklination von Substantiven oder auch die Konjugation der Verben fest. Im Esperanto gibt es also keine unregelmäßigen Verben.
Esperanto ist in seiner Wortwahl hauptsächlich aus den romanischen Sprachen abgeleitet, beinhaltet aber auch Worte aus dem Deutschen oder dem Englischen. Des weiteren gibt es Worte aus dem Polnischen und Russischen und auch aus dem Griechischen.
Die Buchstaben im Esperanto sind lateinische und jedem Laut wird nur ein Buchstabe zugeordnet. Man spricht von einer phonematischen Schreibweise. Ergänzt werden die lateinischen Buchstaben von so genannten diakritischen Zeichen Überzeichen wie dem Ä, das dem deutschen tsch entspricht.
Esperanto online lernen
Viele Menschen behaupten, gerade bei Esperanto sei es ganz besonders leicht, die Sprache mit autodidaktischen Mitteln zu lernen. Im Grunde brauche man dazu ausschließlich Texte auf Esperanto und ein Wörterbuch. Auch wenn diese Möglichkeit zum Selbststudium sicherlich besteht und vielleicht auch einfach ist, als bei anderen Sprachen, lernen die meisten Menschen doch lieber in der Gruppe oder lassen sich zumindest online dabei unterstützen.
Kostenlose Online-Kurse mit echten Mentoren
Es gibt ein breites Angebot an Online-Kursen für Esperanto. Die meisten davon sind auch noch kostenlos mit so genannten Mentoren. Das bedeutet, dass das Online-Portal Kontakte zu Menschen knüpft, die Texte korrigieren und Antworten auf Fragen geben.
Um einen guten Online-Kurs zum Lernen von Esperanto zu finden, sollte man ein wenig vergleichen und ein paar Dinge beachten. Der Kurs sollte Sounddateien zum Anhören beinhalten, genauso wie interaktive Übungen. Wichtig ist auch im Voraus schon darauf zu achten, wie hoch der vermittelte Wortschatz ist und ob es Folgekurse gibt, bzw. wie breit das Kursangebot generell ist. Es gibt auch Esperanto-Kurse, die die Sprache komplett ohne die Benutzung der Muttersprache vermitteln. Ob einem das sympathisch ist oder nicht, muss jeder selbst entscheiden.
Webseite der Esperanto-Jugend
Einen sehr guten Kurs bietet auch die deutsche Esperanto-Jugend auf ihrer Webseite an. Er umfasst 10 Lektionen, die per E-Mail bearbeitet werden können. Ein kleiner Nachteil dieses Kurses ist, dass die erste Lektion außerordentlich umfangreich gestaltet ist und so viele Lernwillige zunächst abschrecken kann.
Individuelles Lernen
Wer sich ein Mal die Grundkenntnisse in Esperanto angeeignet hat, der kann auch seinen ganz eigenen Weg gehen und sich in verschiedenen Esperantoforen anhand von Texten, Unterhaltungen durch Chats oder sonstige Literatur weiterbilden. Viele Texte bieten online sogar die Möglichkeit, jedes einzelne Wort durch einen einfachen, schnellen Klick nachzuschlagen.
Das Esperanto-Gastgebernetzwerk
Im Gastgebernetzwerk Pasporta Servo versammeln sich ausschließlich Menschen, die Esperanto sprechen. Ziel des Pasporta Servos ist es, allen Mitmenschen die ebenfalls Esperanto sprechen eine kostenlose Unterkunft zur Verfügung zu stellen. Im Jahr 2007 gab es 1.294 Übernachtungsmöglichkeiten in rund 90 Ländern. Am größten ist das Esperanto-Netzwerk derzeit in Europa.
Wer darf das Gastgebernetzwerk Pasporta Servo nutzen?
Grundsätzlich ist für die Nutzung des Gastgebernetzwerkes Pasporta Servo keine andere Voraussetzung zu erfüllen, als das Beherrschen oder Erlernen von Esperanto. Es gibt eine offizielle Adressenliste, in der Gäste sehen können unter welchen Bedingungen kostenfreie Übernachtungen angeboten werden können. Das beinhaltet beispielsweise, wie viele Plätze für wie lange zur Verfügung stehen, ob der Besuch vorab angekündigt werden muss und wie lange vorher, ob Tiere im Haushalt leben, Raucher erwünscht sind oder nicht, und vieles mehr … Geld kostet das Übernachten nie. Meist sind sogar auch noch Frühstück und Abendessen gratis im Aufenthalt mit inbegriffen. Wer möchte, kann gemeinsame Unternehmungen mit seinen Gastgebern planen. Auch die sind kostenfrei. Die Bereitstellung der Besuchsmöglichkeit ist vollkommen freiwillig und auch zum Gegenbesuch wird niemand gezwungen.
Bedingungen für die Nutzung des Gastgebernetzwerkes Pasporta Servo
Natürlich ist es wichtig, dass Gäste die Bedingungen ihrer kostenfreien Schlafstätte akzeptieren und sich an die Regeln vor Ort halten. Die Gästeliste, in der alle Übernachtungsmöglichkeiten und deren Regeln vor Ort stehen, muss jährlich neu gedruckt werden, was natürlich Kosten verursacht, deshalb muss jeder Übernachtungsgast zwingend im Besitz einer solchen Liste sein. Der Preis für die Liste beträgt je nach Druck zwischen 9 und 11 Euro im Jahr. Der vorrangige Grund für die kostenfreie Aufnahme eines Gastes und somit auch die Mitgliedschaft im Gastgebernetzwerk Pasporta Servo ist vor allem, der Wunsch nach der Unterhaltung in Esperanto und somit nach Sprachpraxis in mündlicher Form. Deshalb sind auch nur Gäste willkommen, die die Plansprache ebenfalls sprechen.
Mit Esperanto durch Spanien
Wer Esperanto spricht oder es zumindest lernt, dem steht die Welt offen. Während einer Reise nach Spanien ist es einfach, sich mit anderen Esperanto sprechenden, einheimischen Menschen zu verabreden und durch sie Land und Leute aus einer ganz anderen Sicht kennen zu lernen als das beispielsweise ein klassischer Tourist tun kann, denn Esperanto lässt kulturelle, nationale als auch religiöse Grenzen verschwinden.
Anzahl der Esperanto sprechenden Menschen in Spanien und dem Rest der Welt
Da Esperanto zu einem großen Teil aus den so genannten romanischen Sprachen, zu denen auch Spanisch gehört, entlehnt ist, liegt der Verdacht nahe, dass in Spanien mehr Menschen Esperanto sprechen als beispielsweise in Deutschland. Genaue Zahlen darüber liegen aber nicht vor. Man schätzt, dass sich die Zahl der Menschen mit Kenntnissen in Esperanto weltweit auf um die 10 Millionen beläuft.
Esperanto sprechende Menschen entdecken Spanien ganz besonders günstig
Spanien ist reich an kulturellen Schätzen und wunderschönen Städten, die sich für eine Rundreise unter Nutzung des Gastgebernetzwerkes Pasporta Servo anbieten. Vielleicht lohnt es sich sogar, Spanien auf der persönlichen Reiselandkarte in unterschiedliche Bereiche einzuteilen und sich im einen Jahr die Andalusien-Rundreise vorzunehmen und im nächsten beispielsweise die Galizien-Rundreise. Die Entscheidung wird sicherlich abhängig davon sein, wer von den Esperanto sprechenden Mitmenschen wo und in welchem Zeitraum einen Schlafplatz zu vergeben hat. Vielleicht findet man mit Hilfe der Gastgeberliste des Netzwerkes auch den einen oder anderen freundlichen, Esperanto sprechenden Spanier, der die Stadtführung zur Übernachtung gleich mit anbietet. Wann sonst hat man die Möglichkeit ein Land so hautnah und vor allem auch noch so günstig zu erleben als mit Hilfe des spanischen Teils des Gastgebernetzwerkes Pasporta Servo?
Besonders sehenswerte spanische Städte sind beispielsweise Barcelona, mit seiner beeindruckenden Sagrada Famiglia, Granada, Sevilla, die als die heißeste Stadt Europas gilt, die Hauptstadt Madrid oder auch die in Grenznähe zu Frankreich gelegene Stadt Bilbao.